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Mit Brigitte Sauzay in Frankreich

Das Brigitte Sauzay Programm bietet eine von vielen Möglichkeiten Teile des Schuljahres in Frankreich zu verbringen. Annelie und Nikita teilen hier ihre Erfahrungen:

Ich habe jetzt noch etwas mehr als drei Wochen und kann nur sagen, dass ich den Austausch immer noch mal machen würde.

Annelie, Jg.10

Brigitte-Sauzay ist ein Austauschprogramm, bei dem du drei Monate lang deine*n französischen Austauschpartner*in in deinem Leben in Deutschland mitnimmst und dann anschließend drei Monate ihr/sein Leben kennenlernst.
Mit meiner Austauschpartnerin Solenn verstehe ich mich zum Glück sehr gut. Sie hat eine super nette Familie, die mich sofort willkommen geheißen und in ihren Alltag aufgenommen hat. Ich habe jetzt noch etwas mehr als drei Wochen und kann nur sagen, dass ich den Austausch immer noch mal machen würde. Ich kann das Familienleben und den Alltag einer anderen Familie miterleben, ich lerne neue Menschen kennen, lerne mich besser kennen und lerne Französisch. Jetzt, wo sich der Austausch dem Ende neigt, wünschte ich fast, ich könnte noch ein bisschen länger bleiben, da ich mich jetzt, wo ich besser sprechen kann, mehr in den Schulalltag integrieren und noch leichter mit meinen Freunden hier reden kann. In den ersten zwei Wochen ist erst mal alles neu und vielleicht auch anstrengend. Aber daran gewöhnst du dich relativ schnell und sammelst tolle, wertvolle Erfahrung.

Dabei habe ich gelernt, dass es oft von Vorteil ist, Unterschiede erst einmal wahrzunehmen, anstatt gleich über sie zu urteilen. Während dem Austausch wirst du sicherlich auf Unterschiede stoßen, bei denen man erst mal dazu geneigt ist, sie als negativ abzustempeln. Ich hab gemerkt, dass leichter ist, wenn man versucht erst einmal neutral zu bleiben und sich nicht sofort eine Meinung zu bilden. Das kommt natürlich auch besser gegenüber den Menschen in dem Land rüber. So ist man zum Beispiel bei den langen Schultagen erst mal dazu geneigt, sie als unnötig und viel zu lang abzustempeln. Mit etwas Offenheit und Geduld gewöhnt man sich aber auch daran, und hat hinter sogar Spaß, wenn man sich mal einbringen kann. Außerdem habe ich gelernt Sachen erst mal locker auf mich zukommen zu lassen. Besonders bei einem Austausch hat man den Verlauf meistens nicht in der Hand, da er von so vielen anderen Menschen abhängig ist. Hierbei entspannt zu bleiben fiel mir anfangs nicht leicht, hat mir aber hinterher sehr geholfen.

Ich empfehle wirklich, nicht zu viel zu zweifeln und es zu wagen. Es lohnt sich auf jeden Fall!

Nikita, Jg.11

Ich bin Nikita und gehe in die 11a. Gerade bin ich in Caen in der Normandie (Frankreich), weil ich über das Brigitte-Sauzay-Programm einen Schüleraustausch mache.
Nachdem mein Austauschpartner, Archibald, im Frühling schon drei Monate bei mir war, lebe ich seit September für die gleiche Zeit bei ihm und habe so die Möglichkeit, in den französischen Alltag einzusteigen. Hier lebe ich in einer anderen Familie mit anderen Gewohnheiten und gehe auf ein AbiBac-Lycée, das sich in einigen Punkten vom deutschen Schulsystem unterscheidet.
Beispielsweise hat man an manchen Tagen bis 18 Uhr Unterricht, was echt anstrengend sein kann, wohingegen mittwochs ein kurzer Schultag ist. Dafür gibt es aber jeden Tag eine längere Mittagspause, in der alle Schüler*innen in der Kantine essen und man viel Zeit mit seinen Freunden verbringen kann. Außerdem gibt es oft Freistunden, für die verschiede Clubs angeboten werden, wie z.B. ein Näh- oder Informatikclub, was ich gut finde, weil nach Schulschluss mit den Hausaufgaben oft nicht mehr viel Freizeit bleibt. Obwohl hier manches anders ist als in Deutschland, sollte man sich aber nicht von der langen Schule abschrecken lassen. Weil man eben so viel dort ist, ist es leichter neue Freunde zu finden und Zeit mit ihnen zu verbringen.

Zum Glück sind außer mir noch andere deutsche Schüler auf dem Lycée, so kann man sich über seine Erfahrungen austauschen, was mir viel Sicherheit gegeben hat. Aber auch die Franzosen, mit denen ich zusammen Unterricht habe, waren direkt total freundlich und offen und haben mir den Einstieg dadurch viel erleichtert. Durchgehend in einer fremden Sprache zu sprechen war zu Beginn nämlich noch sehr ungewohnt und man musste ständig nachdenken. Nach ungefähr zwei Wochen ist das aber viel natürlicher geworden, man wird auf einmal viel sicherer und es ist nicht mehr so anstrengend. Dabei waren vor allem Archibald, seine Freunde und seine Familie hilfreich, die mich direkt in ihren engen Kreis aufgenommen haben. Am Tag meiner Ankunft hat mich Archibald gleich zu einer Feier mit seiner Freundesgruppe mitgenommen, dafür bin ich wirklich dankbar. Auch in der Familie fühle ich mich nicht mehr wie ein Gast, sondern schon fast wie ein Familienmitglied. Wir sind sogar in den Herbstferien für eineinhalb Wochen in die Bretagne ans Meer gefahren und waren anschließend auf einer Familienfeier. Am liebsten zu Hause mag ich es aber, wenn wir zusammen zu Abend essen, etwas spielen und in der Natur oder in der Innenstadt spazieren gehen.

Für alle, die überlegen auch einen Austausch in ein fremdes Land zu machen und sich aber vielleicht einfach nicht trauen, empfehle ich wirklich, nicht zu viel zu zweifeln und es zu wagen. Man sammelt so viele Erfahrungen, knüpft neue Kontakte und lernt eine Menge über eine andere Kultur, aber auch über sich selbst. Es lohnt sich auf jeden Fall.

 

 

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