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Schwarzes Gold

Am ersten Samstag im September trafen sich einige Schüler aus dem Chemiekurs Jg. 11 zu einer Exkursion ins Erdölmuseum Wietze. Auch wenn die Schüler für Wochenendverhältnisse früh aus ihren Betten fallen mussten, kamen alle pünktlich um 8 Uhr am Hauptbahnhof an. Mit der S-Bahn ging es nach Bennemühlen und von dort aus mit den Fahrrädern Richtung Museum. Das ermöglichte uns einen technikgeschichtlichen Zwischenstop an der alten Waldschmiede und einen weiteren kulturhistorischen an der barocken Stechinellikapelle entlang der alten Celler Poststraße.

Im Erdölmuseum angekommen gab uns Frau Dr. Röker zunächst einen umfassenden Überblick über Entstehung, Eigenschaften, Vorkommen sowie Förderung von Erdöl. Mit kleineren Experimenten, die wir teils auch selbst durchführten, wurden u. a. geologische Hintergründe verdeutlicht.

Anschließend besichtigten wir auch das Außengelände, auf welchem sich auch heute noch teilweise bis über 100 Jahre alte Förderanlagen befinden. Bereits im 17. Jahrhundert hatte man an der Erdoberfläche Öl gefunden und verwendete es als Schmieröl und als Arznei. Ab 1895 wurde gezielt Erdöl gefördert, sodass Wietze kurzfristig im Deutschen Reich 80% des Erdölbedarfs abdeckte – allerdings dauerte diese Zeit nicht lange. In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde in Wietze der Betrieb eingestellt. Die noch vor Ort befindlichen Pumpen, Übersetzungen und Fördertürme werden größtenteils bis heute funktionsfähig gehalten und wurden für uns zu Anschauungszwecken in Betrieb genommen. Auch der Abbau von Ölsand unter Tage war anhand des Schaustollens nachvollziehbar. Schon Kinder fuhren mit unter Tage ein und hatten wie die Erwachsenen einen 8-Stunden-Tag, an den sich noch eine Stunde zum Reinigen der ölverschmierten Kleidung und Haut und danach ein bis zu zwei Stunden für den Fußweg nach Hause anschlossen.

Nach einer nassen und matschigen Rückfahrt kamen wir schließlich nach nur sechs Stunden um 14.00 Uhr wieder am Hauptbahnhof an. Glücklicherweise sind wir aber von oben überwiegend trocken geblieben. Und vom Himmel fielen anders als von den Stollendecken auf uns auch keine erdölhaltigen Tropfen.

Alles in allem war es ein lustiger und informativer Tag. Ein großer Dank geht auch an Herrn Wernecke für die Organisation und Planung.

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