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Die Käthe-Kollwitz-Schule wurde im Jahr 1955 als Mädchenschule gegründet und teilte sich das Gebäude zunächst mit der Ricarda-Huch-Schule. Das heutige Gebäude, das auf dem Gelände eines ehemaligen Lagers für Zwangsarbeiterinnen errichtet wurde, wurde erst 1959 bezogen.  Weitere Informationen zur Geschichte, die von der AG Schulgeschichte zusammengestellt wurden, finden Sie auf diesen Seiten.

Vorgeschichte: Das Lager Podbielskistraße 100

Der Schulneubau

Das heutige Gebäude der Käthe-Kollwitz-Schule und der Gerhard-Hauptmann-Schule wurde zwischen 1957 und 1959 im Rahmen eines umfangreichen Bauprogramms für Schulen errichtet. Das Gebäude galt damals als innovativ und wirkt auch nach fast 70 Jahren durchaus modern, daher wurde es 2024 auch in den niedersächsischen Denkmalatlas aufgenommen.

Das Gebäude wurde von den Architekten Rolf Herzog und Gerd Lichtenhahn entworfen. Gerd Lichtenhahn gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Nachkriegsmoderne und plante u.a. die Grugahalle und das Grugaschwimmbad in Essen. 

Das gemeinsam von der Käthe-Kollwitz- und der Gerhard-Hauptmann-Schule genutzte Gebäude an der Podbielskistraße und der Herrmann-Bahlsen-Allee war Teil eines umfassenden Neubauprogramms für Schulen in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Ziele dieses Programms erklärte Stadtbaudirektor Rudolf Hillebrecht in einem 1962 erschienenen Buch mit dem Titel „Neue Schulen in Hannover“. So sei es nicht nur darum gegangen, Ersatz für die im Krieg zerstörten Schulen zu schaffen, sondern in Abgrenzung zum „Dritten Reich“, aber auch zum Kaiserreich moderne, nach pädagogischen Kriterien gestaltete Gebäude zu schaffen. Das Gebäude der KKS weist verschiedene für diese Epoche typische Gestaltungsmerkmale auf. 

Zu den von Hillebrecht genannten Merkmalen der „Neuen Schulen“ zählt die Lage. Statt im Zentrum wurden Mittel- und Oberschulen nun in einer „ringförmigen Mittelzone“ um die Innenstadt errichtet, wobei hier große Grundstücke mit guter Verkehrsanbindung in der Nähe von „Dauergrün“ gesucht wurden. Dies erkennt man auch an der Lage der KKS, das von Bahlsen gestiftete Grundstück an der Podbielskistraße war schon damals durch drei Straßenbahnlinien angebunden und lag in der Nähe der Eilenriede. Es war jedoch für zwei Schulen etwas klein, sodass die Unterrichtstrakte mehrere Etagen aufweisen. 

Beim Neubau sollten keine „Schulkasernen“ entstehen, sondern die Bauten sollten sich an pädagogischen Prinzipien orientieren und „ohne dekorative Zutaten“ auskommen. Diese Prinzipien wurden beim Neubau der KKS eindeutig umgesetzt. So dominieren die Fassaden klare, geometrische Formen, die durch den Wechsel von rotem Backstein und weißen Fliesen betont werden. Die Klassenräume sind großzügig, sie wären in dieser Größe auch heute noch genehmigungsfähig, und wirken durch die durchgängigen Fensterflächen hell und freundlich. Ebenso gibt es in der Pausenhalle große Fenster zum Innenhof, sodass ein großzügiges Raumgefühl entsteht. 

Neben dieser pädagogischen Funktion sollten die neuen Schulen auch als „Kristallisationspunkte für das mitbürgerliche und gesellschaftliche Leben“ dienen. Daher bekam die KKS eine aufwändig gestaltete, überdurchschnittlich große Aula, die über eine Garderobe und sogar Umkleideräume für Darsteller verfügt. 

In ihrem Vorwort zu „Neuen Schulen in Hannover“ betonten auch Oberbürgermeister August Holweg und Oberstadtdirektor Karl Wiechert, dass der wichtigste Auftrag der Schule darin bestehe, die Jugendlichen mit „den Grundsätzen der Freiheit und der Menschenwürde“ vertraut zu machen, wobei auch das Schulhaus „einen Teil dieser Aufgabe“ zu erfüllen habe. Dennoch erwähnt das Buch die Vorgeschichte des Grundstücks mit keinem Wort und es dauerte bis zum Jahr 2024, bis die Vorbereitungen für eine Gedenktafel begannen.

Die Käthe als Gymnasium für Mädchen

Bis zum Jahr 1980 war die Käthe-Kollwitz-Schule eine reine Mädchenschule. Über diesen Zeitraum möchte die AG Interviews mit ehemaligen Schüler*innen durchführen. Nähere Informationen finden Sie im Bereich „Ehemalige“.

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