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Im Fachbereich Latein wird seit dem Schuljahr 2011/12 erfolgreich eine Form des differenzierenden Lernens praktiziert: die temporäre äußere Differenzierung.

Dabei wird dem Umstand Rechnung getragen, dass bei zunehmenden Anforderungen des Faches die Leistungsunterschiede zwischen den Schülern in ein- und derselben Lerngruppe oft so groß werden, dass sich Lerndefizite bei schwächeren Schülern im herkömmlichen Unterricht kaum noch aufarbeiten lassen. Diese Schüler können durch häufige Misserfolgserlebnisse frustriert werden und die Lust am Fach dauerhaft verlieren.

Um dies zu verhindern, werden die beiden Lerngruppen eines Jahrgangs, die von zwei Lehrkräften parallel unterrichtet werden, für eine Unterrichtsstunde pro Woche neu zusammengesetzt. Diejenigen Schüler, bei denen die Lehrkräfte Förderbedarf festgestellt haben, werden in einer kleineren Gruppe unterrichtet. Weil diese Gruppe aus nicht mehr als zehn Schülern besteht, kann jeder Schüler individuell gefördert werden und seine Defizite soweit aufarbeiten, dass er danach in den konventionellen Lerngruppen wieder erfolgreich mitarbeiten kann.

Parallel dazu arbeiten die Schüler ohne besonderen Förderbedarf in einer größeren Gruppe mit der anderen Lehrkraft an vertiefenden Aufgaben. Sie übersetzen z.B. den zweiten Text der aktuellen Lektion, der keine neuen grammatikalischen Phänomene bietet. Auch Aufgaben zu den verschiedenen Sachthemen des Lateinunterrichts (Geschichte, Mythos, Alltag) sind geeignet.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Förderunterricht findet während der üblichen Unterrichtszeit statt. Die Schüler mit Förderbedarf benötigen keine zusätzliche Arbeitszeit und verpassen keinen neuen Lernstoff. Die anderen Schüler werden nicht aufgehalten und unterfordert. Eine Angleichung des Leistungsstands der Schüler kann bei Einhaltung des Lehrplans erreicht werden.

Die Differenzierungsphase ist auf sechs Wochen pro Halbjahr begrenzt. Sie beginnt in der Regel nach der ersten Klassenarbeit eines Halbjahres, um aufgrund der Ergebnisse dieser Arbeit die Förderschwerpunkte festlegen zu können.
Die temporäre äußere Differenzierung wurde an der Käthe-Kollwitz-Schule im Fachbereich Latein zuerst im Schuljahr 2011/12 im Jahrgang 7 erprobt. Die Resultate waren sehr überzeugend: die Schüler mit Förderbedarf gewannen größere Sicherheit. Sie gelangten zu deutlich besseren Leistungen und dadurch zu besseren Noten.

Daher wird die temporäre äußere Differenzierung im Schuljahr 2012/13 mit allen parallel unterrichteten Lerngruppen der Jahrgänge 7 bis 9 durchgeführt.

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