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Schüler*innen erleben Schosta 7

80 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus und die Musik an der Käthe Teil 2

Die NDR Radiophilharmonie Hannover führte am 17.05. im Kuppelsaal Hannover vor 5000 beeindruckten Zuhörer*innen angesichts des Jubiläums der Befreiung die 7. Symphonie von Schostakowitsch auf. Dieses große, etwa 80-minütige Werk, das den Beinamen „Leningrader“ führt, begann Schostakowitsch in Leningrad während der Belagerung der Stadt durch die deutsche Wehrmacht zu komponieren.  Das mitreißende und emotionale Werk thematisiert den verbrecherischen Überfall der deutschen Wehrmacht und den Widerstand gegen diese Invasion. Während der Belagerung starben in Leningrad 1,1 Millionen Menschen, 90% davon verhungerten. Trotzdem gelang mit einem eigens dafür zusammengestellten Orchester aus den zu diesem Zeitpunkt noch lebenden Musiker*innen der Stadt 1942 die Aufführung dieses großen Werkes in Leningrad, die auch live über Lautsprecher in die Frontbereiche übertragen wurde. Es gibt zahlreiche Berichte von deutschen Wehrmachtssoldaten, die angesichts der Übertragung dieser Sinfonie zu der Erkenntnis gelangten, dass es der deutschen Wehrmacht nicht gelingen würde, Leningrad einzunehmen und dass man den gesamten Krieg nicht gewinnen könne. Hier war Musik also viel mehr als nur Unterhaltung oder Erbauung, sie gab einer Seite Mut zum Widerstand und der anderen Erkenntnis. Allein der erste Satz dauert 25 Minuten, in dem es eine etwa 10-minütige Invasions-Episode gibt, in der im leisesten Pianissimo ein zunächst in dieser Zartheit verführerisches, aber letztlich banales Thema vorgestellt wird, das nicht nur an eine von Hitler sehr geschätzte Melodie angelehnt ist, sondern in seiner rhythmischen und melodischen Striktheit die einrückende Wehrmacht darstellt. Diese Melodie steigert sich in der elfmaligen Wiederholung bis zum lautesten Fortissimo und am Schluss meint man Bombenbeschuss und Fliegerangriffe zu hören. Dann bricht diese Steigerung plötzlich in sich zusammen und mündet in ein langes Klagelied des Fagotts, von dem aus sich im weiteren Verlauf der Symphonie der Widerstand formiert und über das Invasionsthema triumphiert. Der Musikkurs MU.1 hatte dieses Werk mit zwei Praktikant*innen der Musikhochschule durchgenommen, so dass der Besuch der Aufführung gut vorbereitet war. Die 07B hatte das Invasions-Thema sogar selbst im Musikunterricht gespielt. Die NDR Radiophilharmonie bot Schüler*innen die Möglichkeit die Generalprobe im Konzerthaus am Maschsee kostenlos mitzuerleben. Das ließen sich diese beiden Lerngruppen, insgesamt also 50 Schülerinnen der Käthe-Kollwitz-Schule nicht nehmen. Ein unvergessliches, großartiges Erlebnis, das bei den gesamten versammelten Schüler*innen der verschiedensten Schulformen für andächtiges Staunen sorgte.

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