
Ausstellung: „Frauen im geteilten Deutschland“
Pünktlich zum internationalen Weltfrauentag wurde in der Käthe-Kollwitz-Schule eine Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur von Clara Marz aufgebaut. Diese Ausstellung widmet sich verschiedenen Themenschwerpunkten zur Entwicklung der Frauenrechte zur Zeit des geteilten Deutschlands.
Im Rahmen des Deutschunterrichts besuchte der 11. Jahrgang diese informative Ausstellung. Eine Schülerin aus der 11a fasst einige wichtige Aspekte zusammen: Die Ausstellung beleuchtet das Leben der Trümmerfrauen, deren Unabhängigkeit nach dem Krieg schnell wieder in Unterdrückung mündete. Diese „Trümmerfrauen“ leisteten einen entscheidenden Beitrag zum Wiederaufbau der Städte, nur um anschließend wieder in die Rolle der Hausfrauen gedrängt zu werden. Um der Abwanderung von Ost nach West und dem damit einhergehenden Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, sollten Frauen „ihren Platz am Kochherd mit einem Platz an der Maschine tauschen“, so Elli Schmidt im Jahr 1951. Letztendlich mussten sie jedoch beide Rollen gleichzeitig ausfüllen.
Ein weiterer zentraler Punkt der Ausstellung ist die Dominanz der Männer bei den Einheitsverhandlungen nach dem Mauerfall. Das liberale Abtreibungsrecht und die flächendeckende Versorgung mit Kitaplätzen in der DDR fanden kaum Fürsprecher. Stattdessen wurden Frauen wieder in die traditionelle Rolle der Hausfrau zurückgedrängt. Viele Frauen wurden massenhaft entlassen und gerieten erneut in finanzielle Abhängigkeit.
Auch das Thema „körperliche Selbstbestimmung und Scheidungen“ findet in der Ausstellung seinen Platz. Nach den Einheitsverhandlungen wurden diese durch §218 eingeschränkt. Im Jahr 1971 forderten Frauen die Abschaffung dieses Paragrafen. In der Zeitspanne von 1970 bis 1980 konnten sich Frauen in der DDR ohne soziale oder finanzielle Bedenken scheiden lassen, während eine Trennung in der BRD als persönliches Versagen galt, das mit ökonomischen Nachteilen und einem Stigma bestraft wurde.
Zudem wird in der Ausstellung die Literatur als eine Stimme der Frauen hervorgehoben. In den 1970er Jahren erschienen Bücher, in denen Frauen endlich gesehen wurden, während die DDR-Unterhaltung lediglich die erwartete Scheinrealität des Frauenlebens präsentierte.
Laura, 11a, Krs