„Jenseits der blauen Grenze“ – Lesung zum 9. November mit Dorit Linke
Aus Anlass des 35. Jahrestags des Falls der Berliner Mauer besuchten Schüler*innen der Klassen 9c und 9e am 20. November eine vom Bödecker Kreis organisierte Lesung mit der Autorin Dorit Linke im Forum des Niedersächsischen Landtags. Dorit Linke las aus ihrem Roman „Jenseits der blauen Grenze“, der 2015 für den Deutschen Jugendbuchpreis nominiert wurde und von zwei Jugendlichen, Hanna und Andreas, handelt, die über die Ostsee schwimmend aus der DDR in die Bundesrepublik flüchten wollen. Dorit Linke las dabei eine Passage, in der Hanna und Andreas sich am Strand von Kühlungsborn eines Abends ihre Neoprenanzüge überstreifen und losschwimmen, wobei sie den Suchscheinwerfern der Grenztruppen ausweichen müssen. Dies zeigte den Schüler*innen eindrücklich die Verzweiflung vieler Menschen in der DDR. Dorit Linke las indes nicht nur aus ihrem Werk, sondern zeigte auch Fotos, die das Leben in der DDR und die Montagsdemonstrationen in Rostock im Herbst 1989 zeigten. So konnten sich die Lernenden nicht nur die Geschehnisse im Roman besser vorstellen, sondern erhielten auch einen unmittelbar Eindruck vom Leben in einer Diktatur. Dabei betonte die Autorin, dass jede Gleichsetzung der politischen Verhältnisse in der Bundesrepublik und der DDR zurückzuweisen ist, und betonte zugleich die Notwendigkeit, sich vor Ort für die Demokratie einzusetzen. Diese Themen wurden auch in der anschließenden Fragerunde aufgegriffen, in der die Lernenden auch einiges über Dorit Linkes Leben in der DDR erfuhren. Nach der Lesung nahmen die Schüler*innen noch an einer Führung durch den Landtag teil und lernten so den Plenarsaal sowie viele parlamentarische Regeln kennen. Ein besonderes Highlight war für alle, dass die Gruppe von Landtagspräsidentin Hanna Naber in ihrem Büro empfangen wurde und so „das schönste Büro Niedersachsens“ kennen lernen durften. Insgesamt empfanden die Schüler*innen die Veranstaltung als eine spannende Abwechslung zum Lernen im Klassenraum und waren vor allem von der Offenheit von Dorit Linke und Hanna Naber beeindruckt.
KBL