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Unser Aufenthalt in Caen zum 80. Jahrestag des D-DAY

Vom 2. bis 7. Juni 2024 durften wir anlässlich der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestages der Landung der Alliierten in die Normandie fahren.

Wir hatten zuvor an dem Wettbewerb und internationalen Projekt „Les 80 cartes du Débarquement“  teilgenommen, bei den es galt, eine von 80 Postkarten, Vorder- und Rückseite, zu gestalten.  Die Karten sollten in Erinnerung an die Befreiung Europas vom Faschismus durch die Alliierten den Gedanken der Freiheit würdigen. Empfänger*innen der Postkarten konnten Akteure der Landung, aber auch Orte der Erinnerung oder Werte, wie Freiheit, oder Gefühle, z.B. Mut, sein.

Aus Niedersachsen wurden die Ergebnisse von 10 Schüler*innen von einer deutsch-französischen Auswahlkommission ausgewählt, davon 7 von unserer Schule.

Als wir erfuhren, dass so viele von uns gewonnen hatten und wir als große KKS-Gruppe gemeinsam in die Normandie fahren würden, stiegen Vorfreude und Aufregung.

In Caen erlebten wir eine bewegende Zeit voller gemeinsamer Aktivitäten:

Am Sonntag um 7.30 Uhr begann unsere Reise nach Caen. Unsere Reisegruppe war komplett, als wir am Flughafen die zwei weiteren Schüler*innen von der Goethe – und St. Ursula-Schule angetroffen hatten. Nach einem entspannten Flug erreichten wir Paris und hatten eine Stunde Freizeit am Gare Saint-Lazare. Die Zeit verging schnell, doch der Weg zu unseren reservierten Zugplätzen war stressig. Trotz des Trubels fanden wir schließlich unsere Plätze und konnten die Fahrt nach Caen genießen. In der Unterkunft angekommen, wurden wir vom Vice-Président de la Région Normandie begrüßt. M. Deniaud kannten wir bereits von der Veranstaltung zum Prix Liberté in der Goetheschule. Am Abend unternahmen wir einen gemütlichen Spaziergang durch Caen und besuchten das Kloster und das Schloss. Zu Zehnt kauften wir uns Seife, weil es in den Sanitäranlagen unserer Unterkunft keine gab. Das war eine sehr gute Investition!!! Wir kehrten zufrieden in unsere Unterkunft zurück, bereit für die kommenden Tage voller spannender Erlebnisse.

Der Montag begann mit einer aufregenden Bustour zu den Landungsstränden der Alliierten, gemeinsam mit amerikanischen Schüler*innen aus Tennessee. Unser erster Halt war der berühmte Omaha Beach, anschließend besuchten wir den amerikanischen Soldatenfriedhof. Wir setzten unsere Tour mit der Besichtigung der deutschen Bunkeranlagen und der Überreste des künstlichen Hafens Port Mulberry fort. Es war faszinierend, diese Orte hautnah zu erleben. Am Nachmittag nahmen wir in einem Park an Gruppenspielen zu Menschenrechten teil. Der anschließende Besuch im Mémorial de Caen war sehr besonders, weil wir die Ehre hatten, Veteranen zu treffen, die zum Teil über 100 Jahre alt waren. Ihre Erzählungen hinterließen einen tiefen Eindruck bei uns. Zum Abschluss des Tages lud uns Frau Lemeire zu einem Getränk am Hafen von Caen ein. Es war ein perfekter Ausklang eines bewegenden Tages. Vielen Dank an der Stelle nochmal an Frau Lemeire!

Am Dienstagvormittag trafen wir die drei Finalisten und Finalistinnen des Prix Liberté, Motaz Azaiza, Noura Ghazi und die Schwester von Maria Kolesnikova, zu einer spannenden Fragestunde. Es war sehr emotional, die Geschichten ihres Engagements für Freiheit zu hören, teilweise flossen Tränen. Am Nachmittag fand dann im Beisein von 4000 Jugendlichen die feierliche Zeremonie des Prix Liberté im Zénith statt, die auch dem 80. Jahrestag der Landung der Alliierten gewidmet war. Wir durften ganz vorne sitzen, und die Atmosphäre war unglaublich, v.a., als die Veteranen auf die Bühne kamen. Es gab Standing Ovations. Exemplarisch wurden auch einige Postkarten verlesen. Motaz Azaiza, ein Fotojournalist aus Gaza, erhielt am Ende der Veranstaltung für die Dokumentation des Krieges in seinem Heimatland den Prix Liberté.  Nach der Zeremonie hatten wir Freizeit und nutzten die Gelegenheit, die Stadt weiter zu erkunden. Einige von uns gingen in ein gemütliches Café und probierten koreanisches Eis, was ein leckerer Abschluss dieses ereignisreichen Tages war.

Am Mittwoch unternahmen wir einen Ausflug zum Mont- Saint -Michel. Die beeindruckende Insel war ein echtes Highlight unserer Reise. Wir nahmen an einer Klosterführung teil, bei der wir die Geschichte dieses einzigartigen Ortes kennenlernten. Der Ausblick von ganz oben war atemberaubend! Nach der Führung hatten wir noch eine Stunde Freizeit, um die charmanten Läden des Mont- Saint- Michel auf eigene Faust zu erkunden. Es war eine wunderbare Gelegenheit, Souvenirs zu kaufen.

Donnerstag begann auf eine Weise, die uns allen in Erinnerung bleiben wird. Aufgrund der hohen Sicherheitsbeschränkungen zu den Feierlichkeiten des D Days (auf Französisch = Jour J), hieß es schon um 4:15 Uhr: Aufstehen! Der frühe Vogel fängt den Wurm – oder in unserem Fall: das totale Chaos. Zwei von uns schafften es, sich in Schlappen auf den Weg machen zu wollen. Man könnte meinen, dass es zu früh war, um echte Schuhe zu finden! Als wäre das nicht genug, stellten die gleichen Schüler auf dem Weg zum Sammelpunkt fest, dass sie ihre Personalausweise vergessen hatten. Nur um dann zu merken, dass eine ihn doch dabei hatte.😉 Trotz aller Turbulenzen fanden wir uns schließlich in einer von der Polizei eskortierten Buskolonne Richtung Colville -sur-Mer wieder, dem Ort der binationalen amerikanisch-französischen Zeremonie. Mehrfach wurden unsere Identität und unsere Tickets geprüft, zudem gab es unzählige Sicherheitskontrollen…Das lange Warten hat sich aber gelohnt, denn wir saßen ganz weit vorn und waren live dabei, als Joe Biden und Emmanuel Macron, wieder im Beisein der Veteranen, die wir inzwischen gut kannten 😉,  die Feierlichkeiten abhielten. Außerdem waren der Schauspieler Tom Hanks und Steven Spielberg zugegen. Das Wetter war, anders als vor 80 Jahren, am 6. Juni 1944, perfekt, fast so, als wäre es extra für diesen Tag bestellt worden. Wir alle haben allerdings einen Sonnenbrand, da Flüssigkeiten, außer Wasser, nicht zugelassen waren. Am Abend gönnten wir uns in einer Crêperie gemeinsam salzige Crêpes, besser bekannt als Galettes. Der Restaurantbesuch bildete den gelungenen Abschluss unseres Abenteuers.

Am nächsten Tag, nach gerade mal drei Stunden Schlaf, machten wir uns wieder auf die Rückreise. Diese verlief ohne besondere Vorkommnisse und sehr ruhig 😌. Alle waren müde und mussten die vielen gesammelten Eindrücke erstmal verarbeiten…

Vielen Dank an alle, die diese unvergessliche Reise ermöglicht haben. Ein besonderer Dank geht an die Région Normandie für die Organisation des Projekts „Les 80 cartes du Débarquement“. Unser Dank gilt auch den Veteranen und Finalist*innen des Prix Liberté, die ihre bewegenden Geschichten mit uns geteilt haben. Insgesamt sind wir vielen, überwiegend netten und aufgeschlossenen, Leuten unterschiedlicher Nationalitäten begegnet, mit denen wir, dank unserer guten Fremdsprachenkenntnisse, schnell ins Gespräch gekommen sind. Manche Begegnungen davon sind kurze Momente gewesen, mit anderen werden wir über Social Media in Verbindung bleiben. Ein großes Dankeschön an Frau Lemeire, die uns überhaupt zu der Teilnahme am Wettbewerb bewegt hat.

Danke an alle, die dazu beigetragen haben, dass diese Tage in Caen für uns unvergesslich bleiben!

Alexa (Jg.12)

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