Mit der 10c im Amtsgericht
Was macht und wo sitzt ein Staatsanwalt, mit welchen Begründungen spricht eine Richterin ihr Urteil und wie läuft ein Strafprozess eigentlich ab?
Mit diesen und weiteren Fragen durfte sich die Klasse 10c neulich beschäftigen, als sie im Rahmen des Politikunterrichts das Amtsgericht Hannover besuchte und an mehreren Gerichtsprozessen teilnahm. Damit wurde schließlich unter dem Halbjahresthema „Verfassungsprinzipien: Rechtsstaat“ die Frage vertieft, wie der Rechtsstaat in der Praxis funktioniert und wie das Recht durchgesetzt wird. So ließ sich hautnah erleben, was Gewaltenteilung – hier die Judikative – bedeutet, wie ein Gerichtsverfahren genau abläuft und wie Gesetzesverstöße bestraft werden.
„Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil…“
Zugesehen haben wir in mehreren Prozessen, darunter war ein Prozess wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz (umgangssprachlich: „Drogenhandel“) und einer wegen gefährlicher Körperverletzung. Auch Zeugen waren geladen und mussten aussagen. Am Ende mussten auch wir bei der Urteilsverkündung aufstehen, als es hieß: „Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil…“
Hinterher haben wir – nach einer kurzen Pause in der Eisdiele – das Erlebte im Unterricht besprochen, Fragen geklärt und diskutiert, inwieweit das Urteil als ‚gerecht‘ gelten kann. Außerdem haben wir unsere vorherigen Vorstellungen von einem Strafprozess mit der Realität verglichen (Spoiler: Richter*innen haben keinen Hammer!).
Vielfältige Lerneffekte
Neben dem Aspekt der politischen Bildung hatte die Exkursion auch einen pädagogischen Mehrwert und eröffnete zudem einigen Schüler*innen im Sinne der Berufsorientierung eine gute Möglichkeit, über eine spätere juristische Laufbahn nachzudenken und zu reflektieren, ob der Beruf der Richterin, der Staatsanwältin oder des Rechtsanwalts zu einem passen würde.
(Raa)