Physikleistungskurs besichtigt GEO600
Am 28.05.2024 hatte der Physikleistungskurs des 12. Jahrgangs der KKS-Hannover die einmalige Gelegenheit, das Gravitationswellen-Observatorium GEO600 südlich von Hannover zu besuchen. Unter der fachkundigen Leitung von Herrn Benjamin Knispel, Pressesprecher und Öffentlichkeitsbeauftragter des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik, erhielten die Schülerinnen und Schüler eine umfassende Führung durch die beeindruckende Anlage.
Einführung in die Welt der Gravitationswellen
Zu Beginn des Besuchs gab Herr Knispel eine Einführung in die Theorie der Gravitationswellen. Diese winzigen Kräuselungen der Raumzeit, die durch katastrophale kosmische Ereignisse wie das Verschmelzen von Schwarzen Löchern oder Neutronensternen verursacht werden, wurden erstmals von Albert Einstein 1916 vorhergesagt und sind seitdem ein spannendes Forschungsfeld der Astrophysik.
Besichtigung der Anlage
Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, die 600 Meter langen Arme des Interferometers zu besichtigen, welche das Herzstück des Detektors bilden. Diese Laserinterferometer sind extrem empfindlich und können die minimalsten Veränderungen in der Raumzeit messen. Technologien, die in GEO600 entwickelt und getestet wurden, sind mittlerweile in großen Gravitationswellendetektoren weltweit im Einsatz, darunter LIGO in den USA und Virgo in Italien.
Einblicke in die Spitzenforschung
Die Führung bot nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Einblicke in die aktiven Forschungsarbeiten vor Ort. Die Schülerinnen und Schüler konnten die technischen Kontroll- und Versuchsanlagen besichtigen und erhielten einen Eindruck davon, wie präzise und aufwendig die Messungen durchgeführt werden müssen, um Gravitationswellen nachzuweisen.
Herr Knispel beantwortete geduldig die zahlreichen Fragen des Kurses. Themen wie der Aufbau und die Funktionsweise eines Interferometers, die Herausforderungen bei der Messung von Gravitationswellen und die Bedeutung der Entdeckung für die Physik wurden ausführlich diskutiert. Ein besonderes Highlight war die Information, dass die Forschungsarbeiten, zu denen auch GEO600 beiträgt, 2017 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurden.
Fazit
Insgesamt war der Ausflug ein großer Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert von den faszinierenden Einblicken in die Spitzenforschung und den direkten Austausch mit den Wissenschaftlern. Der Besuch bei GEO600 hat nicht nur das Interesse an der Physik weiter vertieft, sondern auch gezeigt, wie bedeutend die Forschung aus Hannover auf internationaler Ebene ist.
Der Physikleistungskurs der KKS-Hannover bedankt sich herzlich bei Herrn Knispel und dem Team von GEO600 und freut sich darauf, zukünftigen Jahrgängen diese beeindruckende Erfahrung ebenfalls ermöglichen zu können.
Weitere Informationen zu Gravitationswellen und dem GEO600-Projekt finden Sie auf den Webseiten des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik und GEO600.
(SMZ)