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Phoenix gemalt von Mina (7b)

Phantastische Tierwesen… in Latein!

Drachen, Basilisk, Phönix, Zerberus – diese und viele weitere Fabelwesen kennt natürlich jeder, der mal “Harry Potter” gelesen oder gesehen hat. Dass sich die Autorin J. K. Rowling diese Wesen nicht einfach ausgedacht hat, sondern der unerschöpflichen Sagenwelt der griechisch-römischen Antike entnommen hat, konnten die Lateinkurse der Jahrgänge 7 und 9 in einem Unterrichtsprojekt erfahren. Dabei forschten sie nach dem antiken Ursprung der „Harry-Potter“-Fabelwesen.

Wie stellte man sich in der Antike Drachen vor?

So haben sich die Lateinschüler:innen jeweils eines dieser Fabelwesen angenommen und untersucht, wie sie in der Antike dargestellt und welche Eigenschaften oder Fähigkeiten ihnen zugeschrieben wurden. Das ist ziemlich spannend. Denn “den” einen Drachen gab es zum Beispiel in der Antike gar nicht. Das waren einfach schlangenartige, gewaltige Wesen, die zum Teil mehrere Köpfe hatten (wie die Hydra), zum Teil fliegen und Feuer speien konnten (wie später auch bei “Harry Potter”, siehe Bild).

Lateinische Quellentexte aus 2000 Jahren

Während der 7. Jahrgang mit Hilfe von deutschen Begleittexten und Internetquellen wie dem US-amerikanischen Mythologie-Projekt www.theoi.com recherchierte, arbeitete der 9. Jahrgang zusätzlich an lateinischen Quellentexten mit z.T. englischer und deutscher Übersetzung. So konnten sie feststellen, dass der römische Historiker Tacitus beschreibt, wie “tatsächlich” ein Phönix in Ägypten erschienen ist. Und über den Basilisken schrieb der Naturforscher Plinius der Ältere, dass es eine Schlange mit tödlichem Blick und Giftatem sei, die wegen ihres weißen Flecks am Hinterkopf “König der Schlangen” genannt werde.

Phantastische Tierwesen bei “Harry Potter”

Sodann haben die Lateinschüler:innen die antiken Beschreibungen mit der Darstellung der Fabelwesen bei “Harry Potter” verglichen. Dabei fielen ihnen erstaunlich viele Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten auf, etwa dass der dreiköpfige Hund “Fluffy” wie der Zerberus der Unterwelt einen Ein- und Ausgang bewacht, dass der Blick des Basilisken weiterhin tödlich ist oder dass der Phönix uralt wird und aus seiner Asche stets neu entsteht.

Die Antike wirkt in die Gegenwart hinein

Insgesamt konnten die Schüler:innen feststellen, wie die Fabelwesen aber für die Geschichte in ihrem Aussehen und ihren Fähigkeiten angepasst und als Herausforderungen Harry Potter “in den Weg” gestellt wurden: Dieser muss sie meistens überwinden, überwältigen oder ihr Vertrauen gewinnen, um seinen Kampf gegen den bösen Lord Voldemort zu gewinnen. Außerdem sind die Fabelwesen bei „Harry Potter“ meistens “Haustiere” anderer Figuren, etwa “Fluffy” als Hund von Hagrid.

So konnten beide Lateinkurse am Ende reflektieren, wie die griechisch-römische Antike auch auf heutige Filme, Kinder- und Jugendliteratur immer noch nachwirkt. Wie langweilig wäre “Harry Potter” wohl ohne diese spannende Sagen- und Vorstellungswelt der antiken Menschen?

(Raa)

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