KKS Projekt fliegt an die Grenze des Weltraums
Vom 20.-23. September 2022 trafen sich Schüler:innen im Rahmen der Projektwoche “Umwelt” in einer Projektgruppe mit dem geheimnisvollen Namen “Strato Launch”. Ihr Ziel war es, innerhalb einer Woche einen Wetterballon mit Nutzlastbox und Sensoren für wissenschaftliche Messdaten zu konstruieren und zu starten. Dabei war das Team ganz wie bei einem echten Weltraumunternehmen in verschiedene Unterabteilungen aufgeteilt: Nutzlast, Software, Fallschirm, Sensoren, Bergung, Dokumentation…. Am Samstag ging es schließlich los – der Start sollte auf dem Campingplatz Irenensee in Uetze stattfinden.
Die Schüler:innen waren voller Energie und Vorfreude. Der Wetterballon wurde befüllt und die Nutzlastbox samt Sensoren für den Start vorbereitet. Schließlich startete das Team den Ballon und verfolgte seine Reise mit Spannung. Doch dann das Unglück: Der GPS-Sensor, der dem Team die Daten über die Flugroute senden sollte, fiel aus und die folgende Suche nach dem Ballon blieb erfolglos. Der Ballon war damit auf absehbare Zeit verloren.
Über ein halbes Jahr verging und das Projektteam hatte keine Hoffnung mehr, den Ballon noch aufzufinden. Mehrere Anfragen bei Mobilfunkprovidern und sogar der Polizei blieben erfolglos. Niemand konnte Angaben zu der SIM-Karte im GPS-Sensor oder dem Standort des Ballons machen. Mit fortschreitender Zeit wurde das Bergen von nutzbaren Daten immer unwahrscheinlicher. Doch dann kam die überraschende Nachricht: Ein Landwirt aus der Gegend um Ehra-Lessien, nördlich von Wolfsburg, hatte die Nutzlastbox gefunden und Kontakt zum Team aufgenommen. Der Ballon konnte anschließend erfolgreich geborgen werden und die SD-Karten in der Nutzlastbox waren entgegen allen Befürchtungen unversehrt!
Als die Schüler:innen die Daten sichteten, konnten sie ihren Augen kaum trauen. Die spektakulären Messdaten und Bilder und Videos, die sie vom Rand des Weltraums gesammelt hatten, waren atemberaubend! Die Sensoren hatten Daten zur Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, Strahlungsintensität und Luftdruck aufgezeichnet. Das Team hatte auch beeindruckende Fotos und Videos von der Erde gemacht, in denen das Schwarz des Weltraums, die zarte Erdatmosphäre und aufregende Wetterstrukturen zu sehen sind. Die Krümmung der Erde und der Kontrast zwischen kaltem Weltraum und bewohnter Erde führen eindrucksvoll vor Augen: Die Reise an den Rand des Weltalls ist gelungen!
Die gewonnenen Messdaten werden zur Zeit aufbereitet und sollen in der Zukunft für Projekte oder Facharbeiten von Schüler:innen genutzt werden können. Das ganze Projektteam bedankt sich an dieser Stelle bei allen, die die Realisierung dieses Projektes ermöglicht haben und ganz besonders natürlich bei unserem Finder der Nutzlastbox, ohne den dieses Projekt nicht zu einem solch erfreulichen Abschluss hätte finden können.
Ein Video des Aufstieges, sowie eine Dokumentation der Projektwoche, seht ihr auf unserem YouTube Account.
(SMZ)