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Gegen das Vergessen

Der 27. Januar, der Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee, ist seit 1996 ein offizieller Gedenktag für die Millionen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Daher führte auch die Fachschaft Geschichte der Käthe-Kollwitz-Schule zwei Gedenkveranstaltungen durch, um an die Verfolgten des NS-Regimes, zu erinnern, zu denen neben Juden als größte Opfergruppe auch Sinti und Roma, Homosexuelle, geistig und körperlich Behinderte, politische Gegner*innen und Zeugen Jehovas zählten.

Die Schüler*innen der Jahrgänge 12 und 13 nahmen am 23. Januar an einem per Zoom durchgeführten Zeitzeugengespräch mit der Holocaust-Überlebenden Eva Franz teil. Eva Franz, eine Sintezza, wurde als Kleinkind zusammen mit ihrer Familie zunächst nach Auschwitz deportiert. Sie beschrieb eindrücklich die unmenschlichen Lebensumstände im Lager, den unerträglichen Hunger sowie die brutalen Strafen. Die Familie von Eva Franz wurde dann auseinandergerissen und sie wurde zusammen mit ihrer Mutter nach Ravensbrück und Mauthausen verbracht, wo ihre Mutter – kurz vor Kriegsende – zu Tode kam. Die Schüler*innen zeigten sich durch Eva Franz Schilderungen sehr berührt, nicht zuletzt da Eva Franz – wie alle verfolgten Sinti und Roma – lange um eine Anerkennung ihres unbeschreiblichen Leids und eine Entschädigung kämpfen musste.

Die Klassen des 10. Jahrgangs sahen eine Aufführung von „Ich, Anne“, eine szenische Auseinandersetzung mit dem Schicksal von Anne Frank, das zwei Schauspieler*innen der Kulturschule Leipzig auf die Bühne der KKS brachten. Das Drama zeigt dabei Anne Franks Sorgen und Ängste während ihres Lebens im Versteck, aber auch ihre Hoffnungen und Sehnsüchte vor ihrem viel zu frühen Tod im KZ Bergen-Belsen. Darüber hinaus bot die Vorstellung aber auch Hintergrundinformationen zur NS-Verfolgungspolitik zB in Form von Tondokumenten. In der anschließenden Diskussion stellten die Schüler*innen, die sich auch hier sehr bewegt zeigten, zahleiche Fragen, u.a. zum Verbleib der Familie Frank, zur Entdeckung des Tagebuchs und zum Alltag der Verfolgten.

Insgesamt zeigten beide Veranstaltungen den Lernenden anhand zweier Einzelschicksale eindrücklich die Folgen der Ausgrenzung und Verfolgung von Menschen, die als die „Anderen“ wahrgenommen werden.

(KBL)

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