Würdevoll Abschied nehmen
Am Dienstag, dem 08.02.22, hatte der evangelische Religionskurs von Herrn Wendland (Jg. 9) die Möglichkeit, mit Herrn Hieret, dem Leiter eines Hospizs in Gelnhausen (Hessen), in einer Videokonferenz zu sprechen. Vorher hatten wir uns im Unterricht schon mit dem Thema Sterben und Tod beschäftigt und haben nun einen sehr umfangreichen Einblick in das Leben und Sterben im Hospiz bekommen können.
Das Hospizgebäude des St. Elisabeth Hospiz Kinzigtal ist beeindruckend groß, beherbergt allerdings nur acht Gäste ((in dem Hospiz werden sie – anders als im Krankenhaus – Gäste genannt). So gibt es für jede*n dort genug Platz. Im Durchschnitt bleiben Gäste tatsächlich nur 18 Tage im Hospiz, was uns alle ein bisschen erstaunt hat. Es ist sehr schön, dass in dem Hospiz letzte Lebenswünsche erfüllt werden können. Das können von ganz kleinen Dingen, wie überhaupt noch einmal an die frische Luft zu können, bis hin zu Helikopterflügen, alles Mögliche sein. Erwähnenswert ist außerdem, dass nicht nur die dort Beherbergten , sondern auch deren Angehörigen seelisch stark
unterstützt werden. Besonders interessant fanden wir, dass die Gäste im Hospiz komplett frei entscheiden können, was sie wann am Tag machen wollen. Wenn die Gäste also z.B. bis 11 Uhr schlafen wollen, wird das vom Pflegepersonal respektiert. Außerdem haben sie die Möglichkeit, ihr Zimmer frei einzurichten. So hat ein Gast z. B. extrem viele Familienbilder an die Decke gehängt, um diese jeden Tag ansehen zu können.
Als besonders wichtig beschrieb Herr Hieret, dass die Angestellten im Hospiz das Private von ihrem Arbeitsleben trennen können, was in einem solchen Arbeitsfeld von großer Bedeutung sei. Das werde vor allem durch ein weit aufgestelltes Angebote wie z. B. Supervision sichergestellt.
Es war sehr toll einen Einblick in diese Arbeitswelt zu bekommen und wir danken Herrn Hieret herzlich, dass er sich die Zeit für uns genommen und all unsere Fragen ausführlich beantwortet hat.
Sophiya und Stine (9a)