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Jugendliche nehmen sich Zeit fürs Glück

In Begleitung von Sicelo Mbatha (Südafrika) wurde das vom Institut für angewandte Kulturforschung (Göttingen) durchgeführte Pilotprojekt ‚Zum Glück‘ mit einem einwöchigen Wildniscamp bei der Wildnisschule Wildeshausen abgeschlossen.

1,5 Jahre hatten die Jugendlichen der drei Partnerschulen in Göttingen, Hannover und Wunstorf Zeit sich mit der Frage nach ‚Glück‘ und einem ‚guten Leben‘ zu beschäftigen. Dabei stand die Erkundung der Natur als Lernort im Mittelpunkt. Außerdem wurde den Jugendlichen viel Raum zum eigenen Mitgestalten des Projekts ermöglicht. „Es war so besonders, weil man uns zugehört hat und uns nach unserer eigenen Meinung gefragt hat“, berichtet ein Schüler in der Abschlussrunde des Camps, an der neben den knapp 30 Schüler*innen auch der Projektleiter, Markus Hirschmann von Bildung trifft Entwicklung, die Projektpartnerin Gabi Janecki vom Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen, wie auch Claudia Dierkes-Hartwig vom Niedersächsischen Kultusministerium teilnahmen.

Die Natur des Glück erkunden und eigene Projekte umsetzen

Vor gut 1,5 Jahren wählten sich die Jugendlichen an ihren Schulen freiwillig ins Projekt ‚Zum Glück‘ ein und besuchten dann regelmäßig stattfindende Arbeitsgemeinschaften (AGs). Im Herbst 2017 fuhren alle drei Schulen auf eigene Lerncamps um noch tiefer in den Lernraum Natur einzutauchen. Nach dem Camp ging es in die Projektphase, in der die Jugendliche selbstständig Projekte entwickelten und umsetzten. „Die Begleitung während der Projektphase hat mir sehr gut gefallen, weil die Leiter*innen uns so viel Freiraum gelassen haben“, berichtet eine Jugendliche im Gespräch mit den Evaluator*innen. Um das Projekt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wird in den nächsten Monaten ein Handbuch erstellt werden, dass auch online verfügbar sein wird.

Mal ganz alleine mit sich sein um dem Glück auf die Schliche zu kommen

Mit einer Solozeit, ganz alleine draußen im Wald, wurde das maßgeblich von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderte Projekt in der Nacht von Donnerstag auf Freitag abgerundet. „Ich wollte über etwas nachdenken, konnte mich aber nicht konzentrieren. Dann habe ich mich irgendwann nicht mehr dagegen gewehrt und einfach losgelassen“, so beschreibt eine Jugendliche ihre Erfahrung während dieser Nacht. Im geschäftigen Alltag der Jugendlichen finden sich häufig wenig Möglichkeiten für Ruhe, Entspannung und damit Raum um sich mit wichtigen Lebensfragen auseinander zu setzten. In den AG-Nachmittagen und auf den Lerncamps wurden die Jugendlichen eingeladen, sich Zeit zu nehmen um sich mit diesen Fragen zu beschäftigen.

Die Form mag eine andere sein aber die Botschaft ist dieselbe

Das Abschlusscamp, an dem alle Jugendlichen der drei Partnerschulen teilnahmen, wurde von Sicelo Mbatha aus Südafrika begleitet. Er arbeitet dort ebenfalls mit Jugendlichen und bringt sie hinaus in die Natur, klärt sie über Umweltthemen auf und begleitet sie auf ihrem Weg zum Erwachsen-sein. „Es war so spannend die Geschichten von Sicelo aus Südafrika zu hören, wie das Leben dort ist und wie Jugendliche dort erwachsen werden“, berichtet eine Jugendliche über ihre Erfahrungen auf dem Camp. Im direkten Kontakt mit Sicelo erkannten die Jugendlichen, dass es zwar viele Unterschiede zwischen den Kulturen gibt aber noch mehr Gemeinsamkeiten. „So ein Projekt sollte allen Jugendlichen ermöglicht werden – auf der ganzen Welt“, so das Fazit eines Jugendlichen. Das Projekt wird auch über die Laufzeit des Pilotprojekts weiter geführt werden.

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